Elke Westermann kam in ihrem Berufsleben an einen Punkt, an dem sie merkte, dass sie sich verändern wollte. 2012 entschied sie sich deshalb eine Ausbildung zur zertifizierten Ausdrucksleiterin zu machen. Heute arbeitet sie mit großer Freude in der NRD Kunstwerkstatt in Mühltal.
Nach fast 25 Jahren in der NRD hat die gelernte Hauswirtschafterin Elke Westermann, 40, Teamleiterin der Kantine der Mühltalwerkstatt 2 und des Sonnenhofs, jetzt eine Ausbildung zur Ausdrucksmalerin abgeschlossen, seit 2017 ist sie in Teilzeit in der Kunstwerkstatt in Mühltal tätig, inzwischen hat sie die Leitung übernommen.
1993 begann sie in der NRD ihre Ausbildung zur Hauswirtschafterin. Ab 1996 absolvierte sie die sonderpädagogische Zusatzausbildung, um als Teamleiterin in der MW 1 und der MW 2 tätig werden zu können. Die Arbeit mit ihrem kleinen Team – Fritz Schiemer in der MW 2-Kantine und Melanie Rothert auf dem Sonnenhof – macht ihr viel Freude: „Ich kann mir kein besseres Team vorstellen, menschlich und fachlich gesehen kommen wir wunderbar miteinander klar“, sagt sie, die selbstverständlich mit anpackt, wo es gerade fehlt.
Trotzdem kam sie vor einigen Jahren an einen Punkt, wo sie erkannte, dass sie sich verändert hatte: „Ich beschloss, meine Sterne nochmal neu zu sortieren und stellte fest, dass ich Kunst und Kreativität in mein Leben lassen will“, sagt Elke Westermann, die schon immer gern gemalt und gebastelt hat.
2012 entschied sie sich, in Wiesbaden eine Ausbildung zur zertifizierten Ausdrucksmalerin mit Kursleiterkompetenz zu machen. Es ging ihr nicht nur darum, mehr über sich selbst zu erfahren, sondern auch zu lernen, Menschen mit Beeinträchtigung beim Malen anzuleiten, ihnen einen geschützten Raum zu bieten, in dem sie es wagen können, sich zu entfalten. Damit nicht genug: Sie investierte noch in eine Ausbildung zur Kunst- und Kreativitätstherapeutin. Die letzte Prüfung hat sie Mitte Dezember abgelegt. Herzlichen Glückwunsch!
Dass Elke Westermann sich über vier Jahre hinweg neben ihrer Vollzeitstelle weitergebildet und Prüfungen abgelegt hat – ohne Freistellung und auf eigene Kosten – ist bewundernswert. Wie schafft man das? „Indem man nach Feierabend, in meinem Fall also nach 16 Uhr, lernt und Nebenjobs macht, zum Beispiel in einem Nagelstudio“, erklärt sie schmunzelnd.
Inzwischen hat die Kollegin auch eine Firma „Mind & Soul-Art“ gegründet, macht Ausstellungen und findet Käufer für ihre ausdrucksstarken, großformatigen Bilder, die man auf der homepage www.Elke-Westermann.de sehen kann. Für die ehemalige NRD Orbishöhe malt sie nachmittags mit Kindern, in ihrem kleinen Atelier in Eberstadt begleitet sie Kinder mit Autismus beim Malen.
„Ich mag Menschen“, sagt sie, „und ich mag Menschen, die anders sind. Die Kunst hält Mittel bereit, die jeden in die Lage versetzen, etwas ganz Besonderes entstehen zu lassen.“ Deswegen freut Elke Westermann sich sehr, dass der Wunsch, ihre Kreativität auch in der NRD zur Geltung bringen zu können, nun in Erfüllung geht. Große Dankbarkeit empfindet sie auch für Andrea Delp, Leiterin des Reinigungsservices, die seinerzeit Elke Westermanns Ausbilderin in der Hauswirtschaft war: „Sie hat mich immer ermutigt und unterstützt und die schriftliche Arbeit für meine letzte Prüfung getippt.“ Das Bild, das Elke Westermann der hilfreichen Kollegin für ihren Einsatz zum Geschenk machte, kann man im Büro von Andrea Delp bewundern.
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