Seelsorgerin, Ernährungsberaterin,
Köchin und Ratgeberin – eine gesunde Portion von all dem gehört zum
Tätigkeitsfeld von Dorothea Triebs. Die 23-Jährige ist seit August 2019
Auszubildende der Heilerziehungspflege in der NRD Rheinland-Pfalz.
Seither arbeitet sie im sogenannten Wohntrainingsbereich, der zum
Wohnverbund Wallertheim gehört und unterstützt damit auch das Team des
ambulanten Wohnens. „Ich bin sehr froh, dass es mit der
Ausbildungsstelle hier geklappt hat. Es macht wirklich mega viel Spaß,
mit den Menschen hier zu arbeiten“, sagt sie und strahlt dabei.
Im Wohntrainingsbereich leben insgesamt zehn Bewohner*innen auf drei Wohngemeinschaften verteilt, die noch etwas mehr Unterstützung benötigen als die Menschen, die vom Team des ambulanten Wohnens betreut werden. Gemeinsam mit ihren Kolleg*innen unterstützt Dorothea Triebs, die alle nur Doro nennen, die Klient*innen dabei, schrittweise mehr Selbständigkeit zu erlangen. Wenn sie nicht gerade die Schulbank drückt, ist sie von 14 bis 21 Uhr in Wallertheim im Einsatz. „Um 14 Uhr beginnt meine Schicht. Da ist dann erst eine Bewohnerin zuhause und ich habe Zeit, in Ruhe durch die WGs zu gehen und schon mal zu schauen, was so anfällt.“
Spätestens um 15:30 Uhr kommt dann Leben in die Wohnungen. Die Bewohner*innen kommen von der Arbeit nach Hause und haben meist eine Menge zu erzählen. „Da ist immer alles dabei, manche hatten einen schlechten Tag, manche sind super gut drauf. Je nachdem muss man gut zuhören können und auch mal trösten“, beschreibt Dorothea Triebs. Wenn erst mal alle angekommen sind, geht es weiter: Putzen, Aufräumen, Spazieren gehen, Abendessen vorbereiten – der normale Alltag eben. Obwohl sie erst so kurz dabei ist, hat sich die Rheinland-Pfälzerin schnell eingearbeitet. „Meine Kollegin sagt immer: ‚Doro, ich habe das Gefühl, dass du schon ewig hier bist‘. Das ist natürlich schön zu hören und bestätigt mich in meiner Wahl der Ausbildungsstelle“. Weitere Gründe, die sie bestärken, sind der gute Zusammenhalt im Team sowie die Unterstützung durch Frank Gruber. Er leitet das Team Wohntraining und steht Dorothea Triebs während der kompletten Ausbildung mit Rat und Tat zur Seite steht.
Wie kam die Rheinland-Pfälzerin eigentlich zur NRD und auf die Idee eine Ausbildung als Heilerziehungspflegerin zu machen? „Nach der Schule habe ich überlegt, was mir liegt und Spaß machen würde. Da ich schon immer gerne Pralinen hergestellt und Kuchen gebacken habe ist die Wahl auf die Konditor-Ausbildung gefallen“, blickt sie zurück. Diese Ausbildung verlief jedoch ganz anders als das, was sie jetzt erlebt. „Es war zwischenzeitlich wirklich schlimm für mich, aber was ich anfange, ziehe ich auch durch.“ Nach Abschluss der Ausbildung arbeitete die Konditorin dann noch einige Zeit in dem Beruf, bis sie sich dazu entschloss, doch noch etwas Neues zu wagen. Da sie sehr kontaktfreudig und aufgeschlossen ist, war gleich klar „etwas, bei dem man mit Menschen arbeitet“, soll es sein.
Dorothea
Triebs informierte sich und entdeckte schnell, dass sie Interesse an einem
Praktikum im NRD Wohnverbund Wallertheim hätte. Nach drei Wochen im
Wohntrainingsbereich wusste sie „das ist es“ und bewarb sich für einen
Ausbildungsplatz. Familie und Freunden musste sie erst mal erklären, dass
Heilerziehungspfleger Fachkräfte sind, die mit Menschen mit Beeinträchtigung
arbeiten und diese in den Bereichen Teilhabe, Bildung und Pflege unterstützen.
„Wenn ich das erklärt habe, waren sich alle immer schnell einig, dass das
sicher der richtige Job für mich“. Und sie selbst ist sich ebenfalls sicherer
als je zuvor. Berührungsängste kennt sie nicht, weder wenn es um die Pflege,
noch wenn sie mit dem zum Teil besonderen Verhalten von Bewohner*innen
konfrontiert ist.
„Damit kann ich gut umgehen. Mir macht die Arbeit einfach Spaß. Ich komme
morgens mit einem Lächeln und fahre am Abend mit einem Lächeln nach Hause, das
sagt eigentlich schon alles“. Wenn die 23-Jährige von Fahren spricht, meint sie
übrigens nicht das Auto oder den Bus. Nein, zum Ausgleich radelt die sportliche
Saulheimerin die rund 20 Kilometer von zuhause zur Arbeit und zurück. „Das
macht den Kopf frei und ich kann schon mal von der Zukunft träumen, wenn ich
meine Ausbildung abgeschlossen habe und hoffentlich von der NRD übernommen
werde“, sagt die fröhliche Auszubildende und lacht.
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