Als Quereinsteiger zur NRD

Als Quereinsteiger zur NRD

Seine Arbeitszeit beginnt, wenn andere Menschen Feierabend haben und endet, wenn viele sich auf den Weg zur Arbeit machen. Florian Henge ist Teamleiter im Nachtdienst und glücklich mit seinem Job. Als Quereinsteiger bei der NRD hat er das richtige Arbeitsmodell für sich gefunden.

Sein Weg führte Florian Henge zunächst in die Altenhilfe. Nach seiner Ausbildung zum Altenpfleger arbeitete er mehrere Jahre in einer kirchlichen Einrichtung und betreute dort im Tag- und Nachtdienst täglich rund 30 Klient*innen. Seine Arbeit hat ihm Spaß gemacht, trotzdem fehlte ihm oft ausreichend Zeit für die Klient*innen. „Im Schnitt hatte ich bei jedem etwa zehn Minuten am Tag für die Grundversorgung“, erzählt er. „Für eine Arbeit, bei der der Mensch im Mittelpunkt steht, ist das eindeutig zu wenig.“

Hinzu kam viel Büroarbeit. Neben organisatorischen Aufgaben war er für die Pflegeplanung von acht Bezugspersonen zuständig – inklusive Dokumentation und Beratungsgesprächen mit Angehörigen oder Therapeuten. Nicht selten nahm er Arbeit mit nach Hause und erledigte sie nach Feierabend oder am Wochenende. Seine Erfahrungen haben ihn schließlich dazu bewogen, sich beruflich zu verändern. „Eine gute Pflege ist unter den derzeitigen Arbeitsbedingungen und dem bestehenden Personalmangel nicht möglich“, lautet sein Fazit. Wie viele andere fordert Florian Henge, dass Pflegeberufe dringend attraktiver werden müssen: Mit einer angemessenen Bezahlung, besseren Arbeitsbedingungen und mehr Gestaltungsmöglichkeiten in der Betreuung der Klient*innen. Sein Ansatz: „Wenn fachfremde Kräfte stärker gefördert würden, könnte man einiges auffangen.“

Individuelle Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten sind für Florian Henge ohnehin ein wichtiger Schlüssel zu einem erfüllten Job – auch bei seiner neuen Aufgabe in der NRD. Dass ein Einstieg bei der NRD auch als Quereinsteiger gut möglich ist, war ihm und auch vielen anderen zunächst nicht bewusst. Häufig erhielt er die Auskunft, die NRD stelle nur Heilerziehungspfleger*innen oder Pädagog*innen ein. Motiviert durch einen Bekannten, einen ausgebildeten Altenpfleger, der bei der NRD arbeitet, bewarb sich Florian Henge auf eine ausgeschriebene Stelle für die Betreuung von Menschen aus dem Autismus-Spektrum. Andreas Münch, zuständiger Wohnverbundsleiter und inzwischen auch sein neuer Chef, bot ihm die Stelle nach einem gemeinsamen Gespräch direkt an.

Quereinstieg in ein besonderes Arbeitsfeld

„Anfangs hatte ich Bedenken, ob ich mit diesen Menschen zurechtkomme und ihrer Lebenswelt gerecht werde“, blickt Florian Henge zurück. „Aber ich bin ein Mensch mit wenig Berührungsängsten und nehme Menschen immer so, wie sie sind.“ Seine Kenntnisse in der Begleitung älterer Menschen, die nicht mehr selbständig leben können, kommen ihm bei seiner jetzigen Aufgabe zugute. Auch interne Schulungen und Fortbildungen haben ihm den Einstieg erleichtert. „Es ist einzigartig, was die NRD hier alles anbietet. Ich kenne nichts Vergleichbares“. Ein schönes Lob in diesen Zeiten.

Positiv war für Florian Henge auch, dass auf seine Bedürfnisse eingegangen wurde. Die ausgeschriebene Stelle hatte einen Umfang von 80 Prozent. Da er aber eine Vollzeitstelle suchte, wurden die fehlenden 20 Prozent durch eine anteilige Tätigkeit im Nachtdienst ergänzt. Seit drei Jahren verstärkt Florian Henge inzwischen das NRD-Team im Autismusbereich. Im Oktober letzten Jahres wechselte er ganz in den Nachtdienst und übernahm dort auch die Teamleitung. Zusammen mit zwei Kolleg*innen kümmert er sich seitdem um die nächtliche Betreuung der insgesamt 18 Klient*innen, die in drei nebeneinander liegenden Häusern am Fliednerplatz leben. Dass seine Arbeit nicht für jeden geeignet ist, weiß er. „Nachtdienst muss man können“, sagt er ganz offen. „Ich bin ein Nachtmensch, für mich passt das.“ Wobei es auch nachts viel zu tun gibt. „Unsere Klient*innen haben einen sehr unterschiedlichen Rhythmus. Manche gehen spät ins Bett, andere stehen sehr früh auf. Bei uns ist immer etwas los.“

Florian Henge hat sich in seinem neuen Arbeitsumfeld gut eingelebt. Er schätzt die Atmosphäre und den Umgang im Team. Gut gefällt ihm die interne Einstellung zur Fehlerkultur: „Fehler werden hier als Chance gesehen und helfen, Prozesse zu verbessern“. Sein Tipp an andere, die sich für einen Quereinstieg interessieren: „Es gibt so viele Bereiche in der NRD. Einfach mal reinschauen und hospitieren.“

Seine Tochter besucht die Kita im Haus Arche. Auch bei der Wohnungssuche hat ihm die NRD geholfen. Für ihn ist sein Job eine rundum gelungene Sache. Und wenn er doch mal Abwechslung braucht, fährt der 34-Jährige mit seiner Familie zum Campen ins Allgäu.

 
  • Inklusion ...

    .... bedeutet Menschenrecht. Für den Bedarf von Menschen mit Lernschwierigkeiten heißt das zum Beispiel: Das Recht auf gut verständliche Sprache, Informationen und Texte im Sinne von "leichter Sprache". 

    Inklusion ...
    André Schade,
    Übersetzer für leichte Sprache, Zentrum für selbstbestimmtes Leben (ZsL), Mainz
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